, Suter Ramon

Delegiertenversammlung des Innerschweizer Schachverbands

Am Freitag, den 24. Juni 2022 trafen sich die Delegierten der Sektionen des Innerschweizer Schachverbands in der Waldmannhalle in Baar zur jährlichen Versammlung.

 

Wir gratulieren Urs Vlach herzlich zur Wahl (einstimmig) zum Präsidenten des ISV! Im neuen Amt wünschen wir dir gutes Gelingen und viel Erfolg.

 

Darüber hinaus freuen uns, dass unser Antrag (Auszug siehe unten) an die Delegiertenversammlung des Innerschweizer Schachverbands angenommen wurde. Die nächste IGM-Saison darf kommen! ;)

 

Geschätzter Vorstand des ISV
Sehr geehrte Delegierte der Sektionen

Hiermit beantragt der Schachclub Sursee, den Artikel 19 des Reglements zur IGM dahingehend zu erweitern, um den Forfaits an den vorderen Brettern entgegenzuwirken.

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Vorschlag

Der Artikel 19 des Reglements zur IGM besteht heute aus den Abschnitten a) und c) unten. Wir möchten den neuen Abschnitt b) einfügen.

19.   Karenzfristen und Forfaits

  1. Tritt ein Spieler nicht an, so kann er innerhalb einer halben Stunde nach dem vorgesehenen Spielbeginn, unter Anrechnung der verflossenen Bedenkzeit, durch einen anderen Spieler ersetzt werden. Bei Nichtbesetzung des Brettes innerhalb einer halben Stunde ab vorgesehenem Spielbeginn geht die Partie forfait verloren.
  2. Der Mannschaftsleiter ist dafür verantwortlich, dass die Bretter der Reihe nach vom Letzten zum Ersten forfait gegeben werden. In dieser Hinsicht gilt der Einsatz von nicht spielberechtigten Spielern als Forfait. Bei Nichteinhaltung werden die Mannschaftspunkte und Einzelpunkte der fehlbaren Mannschaft im betroffenen Wettkampf gestrichen.
  3. Hat die Heimmannschaft beim vorgesehenen Spielbeginn das Spielmaterial nicht bereitgestellt, so wird der Zeitverlust auf ihren Uhren belastet. Ist das Spielmaterial eine halbe Stunde nach dem vorgesehenen Spielbeginn nicht bereit, gehen alle Partien für den Gastgeber verloren. 

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Es geht hier einzig und allein darum, die absichtlich an den vorderen Brettern gegebenen Forfaits zu unterbinden, welche dazu dienen der eigenen Mannschaft einen Vorteil zu schaffen. Die neue Regelung hat jedoch auch Auswirkungen auf die Turnierpraxis in Situationen die bis anhin zu unabsichtlichen Forfaits an den vorderen Brettern geführt hätten. Fortan müssen sich die Mannschaftsleiter vor dem Austausch der Mannschaftsaufstellung vergewissern, dass sämtliche eingesetzten Spieler vor Ort sind. Sollte ein Spieler aufgrund höherer Gewalt verspätet oder verhindert sein, dann kann der Mannschaftsleiter das Risiko der Konsequenzen eingehen oder er stellt diesen Spieler am letzten Brett auf oder er organisiert gemäss Artikel 19. a) einen Ersatzspieler, der innert der Karenzfrist antreten kann. Mit diesem Handlungspielraum betrachten wir den vorgeschlagenen Artikel 19. b) als pragmatisch und in der Realität gut umsetzbar.

Die Annahme von unserem Vorschlag bringt gleich mehrere wünschenswerte Auswirkungen mit sich:

  • Die IGM wird grundsätzlich aufgewertet. Die Spielsicherheit an den vorderen Brettern wird erhöht. Allenfalls ist dies einen Anreiz für starke Spieler, (wieder) in der IGM anzutreten.
  • Die Planbarkeit der IGM Einsätze wird erhöht. Das Risiko eines spiellosen Abends nach einem langen Arbeitstag und einer unter Umständen 60-minüten Anreise wird reduziert, zumindest an den vorderen Brettern. An den letzten Brettern kann man je nach Gegner mit einem Forfait rechnen und sich entsprechend einrichten bzw. vorbereiten.
  • Die Wertigkeit der Bretter wird bestärkt. Aktuell ist diese lediglich für die vierte Wertung der Rangliste relevant. Durch diese neue Regelung wird ein zusätzlicher Anreiz geschaffen, die stärkeren Spieler an den vorderen Brettern antreten zu lassen.