, Suter Ramon

Grand Prix

Die äusserst kurze Bedenkzeit produziert gleichermassen wilde wie spannende Spiele, provoziert einerseits ärgerlichste Fehlgriffe und ermöglicht andererseits grandiose Siege. Es hat sehr viel Spass gemacht!

 

Der Schachclub Sursee hat einen Grand Prix über fünf Online-Turniere auf lichess organisiert. Gespielt wurde jeweils donnerstags ab 20 Uhr mit einer Bedenkzeit von 3 Minuten plus 2 Sekunden pro Zug.

Die Ergebnisse der einzelnen Turniere fliessen in die Gesamtwertung ein. Dabei werden die vier besten Platzierungen berücksichtigt. Bei einer Teilnahme an allen fünf Turnieren wird das schlechteste Resultat gestrichen. Bei jedem Turnier werden für die ersten 10 Plätze folgende Punkte für die Gesamtrangliste vergeben:

  1. Platz  25 Punkte
  2. Platz  18 Punkte
  3. Platz  15 Punkte
  4. Platz  12 Punkte
  5. Platz  10 Punkte
  6. Platz  8 Punkte
  7. Platz  6 Punkte
  8. Platz  4 Punkte
  9. Platz  2 Punkte
  10. Platz  1 Punkt 

 

Die Turniere wurden an folgenden Terminen ausgetragen:

 

Das erste Turnier fand die üblichen Verdächtigen auf dem Podest. Doch in welcher Reihenfolge?

Albert startete mit acht Siegen in Serie und schien der Konkurrenz davon zu ziehen. Doch dann kam Manuel. Er trotzte dem Führenden ein Remis ab. Und dann kam Nicolas. Er bezwang Albert mit Schwarz und kündigte damit an, dass er diesem den Turniersieg nicht kampflos überlassen würde.

Dieser Kampfgeist lohnte sich. Mit sieben Siegen in Serie zum Schluss – inklusive deren zwei gegen die anderen auf dem Podest – stand Nicolas zuoberst, als der Schlussgong erklang. Dies obwohl er eine Partie weniger gespielt hatte als Albert, der sich knapp geschlagen mit dem zweiten Platz begnügen musste und Armin, der sich den Bronzerang erspielte.Nicolas erreichte mit 12 Siegen, einem Remis sowie einer Niederlage eine bombastische Turnierleistung von 2409 Elo.Ich ziehe meinen imaginären Hut! 

 

Das zweite Turnier hätte knapper kaum ausgehen können. Die ersten drei erspielten 27 Punkte, alle mit gleich vielen Partien. Der Vierte und Fünfte erzielten beide 25 Punkte.

Dieses Mal erwischte Armin einen starken Start. Doch just als er sich in einer Schwächephase wiederfand, liefen Nicolas und André zur Hochform auf. So kam es am Ende zum grossen Zusammenschluss der Spieler mit den am besten geölten Gehirnwindungen. Die Feinwertung verwies Nicolas auf den ersten, Armin auf den zweiten, André auf den dritten, Albert auf den vierten und Guido auf den fünften Schlussrang.

Mit zwei Turniersiegen hat sich Nicolas eine äusserst komfortable Ausgangslage für den Rest des Grand Prix geschaffen. Was ist denn nur mit der etablierten Elite los? Es kann doch nicht sein, dass der Schauplatz komplett der aufstrebenden Jugend überlassen wird! 

 

Das dritte Turnier sah einen neuen Schnellstarter: Manuel zog mit sieben Siegen in Serie davon. Dabei räumte er sowohl Guido als auch Lubomir zweimal beiseite. Doch dann kam Albert. Er konnte sich bei Manuel dafür rächen, dass dieser seine Siegesserie im ersten Turnier beendete. Von diesem Schock konnte sich Manuel anscheinend länger nicht erholen, liess er doch seine bestechende Form in der zweiten Turnierhälfte vermissen.

Stattdessen lieft Albert zur Hochform auf, der in der Turniermitte seinerseits sieben Siege aneinander reihen konnte. Selbst die schmerzliche Niederlage zum Schluss gegen Adrian änderte nichts daran, dass er das Turnier mit klarem Vorsprung gewann. Albert erreichte mit 11 Siegen, zwei Unentschieden sowie einer Niederlage eine rekordverdächtige Turnierleistung von 2422 Elo. Er verwies damit Manuel, Nicolas, Adrian und Lubomir auf die weiteren Plätze. 

 

Die Geschichte des vierten Turniers schrieb ein Mann: Armin startete als Mitfavorit um den Sieg mit drei Niederlagen. Und danach haute er einfach (fast) alles vom Brett. Mit einer unglaublichen Serie von 10 Siegen in Serie schuf er eine komfortable Distanz zu seinen Verfolgern. Da konnte selbst Albert nichts mehr ausrichten, der mit 2426 seine bisher beste Turnierleistung erreichte. 

 

Mit dem fünften und letzten Turnier kam es zum Showdown. Nicolas, Albert und Armin hatten noch Chancen auf den Gesamtsieg. Der Modus mit dem Streichresultat für jene, welche alle fünf Turniere bestritten, bot eine äusserst interessante Ausgangslage.

Armin gewann das Turnier mit drei Partien mehr als Albert auf dem zweiten Platz, der wiederum vier Partien mehr bestritt als Nicolas, der sich auch aufgrund von Paarungspech bzw. längerer Wartungszeiten mit dem dritten Rang begnügen musste. Alex griff zum ersten Mal ins Geschehen ein und wurde gleich Vierter. Stephan wurde guter Fünfter, noch vor André mit gleich vielen Punkten.

Doch was bedeutet das letzte Turnier für die Gesamtwertung? Es wird auf jeden Fall knapp! 

 

Nicolas konnte sich in der Gesamtwertung zwar vor Albert behaupten, verlor seine Führung im Schlussspurt jedoch an Armin. Somit wäre auch die Frage zur etablierten Elite beantwortet, welche sich dieses Mal (noch) nicht gesamthaft von der Jugend überflügeln liess. Herzliche Gratulation dem Gewinner! 

 

Hier alle Resultate der zehn Bestplatzierten:

Rang Vorname Name GP1 GP2 GP3 GP4 GP5 Gesamtwertung
1  Armin  Hartmann 15 18 8 25  25 83
2  Nicolas  Küng 25 25 15 15 15  80
3  Albert  Gabersek 18 15 25 18 18  79
4  André  Wespi 10  15    37
5  Stephan  Büttiker 2 6 2 8 10 26
6  Manuel  Meier 8   18     26
7  Adrian  Lips   4 12 6   22
8  Roland  Zoder 12 8       20
9  René  Oehen   1 1 12 6 20
10  Guido  Schmid   10 6     16

 

Die äusserst kurze Bedenkzeit produziert gleichermassen wilde wie spannende Spiele, provoziert einerseits ärgerlichste Fehlgriffe und ermöglicht andererseits grandiose Siege. Es hat sehr viel Spass gemacht!

Der Schachclub Sursee bedankt sich bei allen Teilnehmern für deren Teilnahme. Unsere Freunde von Entlebuch, Goldau-Schwyz, Olten und Baar sind immer gerne gesehene Gäste und Gegner.