, Küng Nicolas, Karlen Salih

Nicolas Küng: Turnierbericht zum Luzerner Open 2017

 

Auf dem Weg zu 2000 ELO

Nicolas kann auf ein äusserst erfolgreiches Turnier zurückblicken. Bei einem Gegnerschnitt von 1993 und einer Performance von 2051 ELO übertrifft er alle Erwartungen und gewinnt satte 52 ELO Punkte dazu. In diesem Bericht gibt er uns einen kurzen Einblick in seine Partien und in die versteckten Nuancen der verschiedenen Stellungen.

 

Höchste Konzentration

  

 

Mein Erfahrungsbericht zum Luzerner Open

Eine Rekordzahl von 115 Teilnehmern fand sich zur diesjährigen Innerschweizer Einzelmeisterschaft in Luzern ein. Auch der Schachclub Sursee war mit zwei Mitgliedern vertreten. Während Oliver Kuhn in der Kategorie C mit zwei Punkten aus sieben Partien (35. Rang) etwas hinter den Erwartungen zurückblieb, war ich mit vier Punkten in der Kategorie A (17. Rang) sehr zufrieden.

Die kritischen Momente der entscheidenden Partien könnt ihr hier nachverfolgen.

Nach zwei Remisen zum Start traf ich mit den weissen Steinen auf Thadeus Frei (ELO 1940). Nach 31 Zügen stand ich dank Mehrqualität und starkem Freibauern klar auf Gewinn. In Zeitnot beging ich jedoch einen fatalen Fehler und spielte 32.Tb6??

 

 

Schwarz hätte hier mit 32.Te1+ 33.Kh2 Dd8! das Ruder herumreissen können, da sowohl Dh4# als auch Dxb6 droht. Den Turm hätte ich verloren und wäre trotz etwas Kompensation mit dem Freibauern wohl auf Verlust gestanden. Ich bemerkte mein Missgeschick sogleich und versuchte, mir nichts anmerken zulassen. Nach einigen langen Minuten konnte ich aufatmen – mein Gegner verpasste mit 32.c3? seine Chance und verlor kurz darauf auf Zeit.

Am Nachmittag hatte ich Schwarz gegen Achim Schneuwly (ELO 2061). Ich verwechselte etwas in der Eröffnung und sah mich gezwungen, einen Bauern für nur ungenügende Kompensation zu geben. Nach längerer Verteidigung erreichten wir ein ungleichfarbiges Läuferendspiel, wo ich mir intakte Remischancen ausrechnete. Allerdings verpasste ich im 49. Zug die richtige Verteidigung.

 

 

49.Kc5! hätte das Remis wohl gehalten, da sich in der Folge der Bauer auf e5 gegen den Bauern auf a5 tauscht und Weiss allein am Königsflügel nicht genügend Ressourcen zum Sieg hat. Stattdessen spielte ich 49.Ke6? und gab mich wenig später geschlagen.

Trotz Niederlage wurde die Aufgabe in der nächsten Runde nicht leichter: Es galt, Roman Deuber (ELO 2105) zu schlagen. In der folgenden Stellung hatte ich bereits klaren Vorteil, da der schwarze Springer auf a7 sehr schlecht steht. Mein Gegner beging mit 20.c4? jedoch einen taktischen Fehler, der die Lage noch verschlimmerte.

 

 

21.Sc5! nutzt die Schwächung der Diagonale a1-h8 aus, da Txc5 an Dd4+ scheitert. Nach 21.Le8 gewann ich mit 22.bxc4 einen Bauern und konnte meinen Vorteil anschliessend zum vollen Punkt verwerten. Zwei Remisen in den letzten beiden Runden beendeten ein für mich erfolgreiches Turnier.

 

 

Alle Resultate und weitere ausführliche Informationen zum Turnier finden Sie auf der Webseite des ISV. Einen Bericht zum Vorjahr finden Sie hier. Einen weiteren ausführlichen Turnierbericht von Werner Rupp finden Sie auf beiuns.ch.

 

Die 2000 ELO Marke rückt in greifbare Nähe.. Nicolas Küng, Luzerner Open 2017